Die Wechseljahre sind eine normale Phase im Leben. Da die körperlichen Belastungen, die mit Schwangerschaft und Geburt einhergehen, für eine Frau erheblich bedeutender sind als die, die ein Mann zu ertragen hat, ist es biologisch einleuchtend, dass die Fortpflanzungsfähigkeit der Frau früher endet als die des Mannes. Der Zeitpunkt, zu dem die Menopause stattfindet, kann sehr unterschiedlich sein. Ebenso werden die eintretenden Veränderungen unterschiedlich wahrgenommen.
1. Die Wechseljahre
Der Fortpflanzungszyklus wird bei der Frau bestimmt von den Hormonen der Eierstöcke und den Steuerungshormonen der Hypophyse (Hirnanhangdrüse). Wenn die Eierstöcke mit zunehmendem Alter ihre Hormonproduktion zurückfahren, bewirkt dieses, dass die Hypophyse vermehrt das stimulierende Hormon aussendet, das die Eierstöcke anregen soll. Es kommt gewissermaßen zu einem Hormonschub aus der Hypophyse, der aber keine stärkere Hormonproduktion im Eierstock mehr auslöst. Dieses Ungleichgewicht kann zu den bekannten Symptomen wie Hitzewallungen, Gedächtnisschwächen usw. führen. Studien haben gezeigt, dass Frauen in Asien oder Frauen, die mit ihrer Lebenssituation zufrieden sind, keine Angst vor den Wechseljahren haben. Diese Frauen überstehen im Allgemeinen auch die Wechseljahre mit geringen oder ganz ohne Beeinträchtigungen.
2. Therapien
Über viele Jahre wurde eine Hormontherapie der Wechseljahre mit Östrogen favorisiert. Die Östrogengabe sollte die nachlassende Produktion dieses Hormons im Körper ausgleichen. Abgesehen davon, dass dadurch die Anpassung des Körpers an den veränderten Hormonhaushalt verhindert wird, legen Studien nahe, dass die Hormoneinnahme vorhandene Krebszellen einer bestimmten Form von Brustkrebs zum schnelleren Wachstum anregt. Somit passiert es leichter, dass die Krebserkrankung durch die Maschen der Intervalle von Vorsorgeuntersuchungen fällt. Die Therapie mit Östrogenpräparaten hat zwar nicht ganz an Bedeutung verloren. Sie wird aber nur bei starken Beschwerden für eine begrenzte Zeitdauer eingesetzt. Die Präparate sind auch möglichst niedrig dosiert.
Im Zuge der kritischen Betrachtung der Hormontherapie hat die Verwendung von natürlichen Heilmitteln zunehmend Beachtung erfahren. Zunächst lag der Fokus auf sogenannten Phytohormonen aus Soja und Rotklee, die über ähnliche Wirkungsmechanismen wie Östrogen verfügen. Die Tatsache, dass Wechseljahresbeschwerden in manchen Gegenden Asiens kaum bekannt sind, führt man auf die Ernährung mit Sojaprodukten zurück. Allerdings gibt es Stimmen, die meinen, eine Frau müsse sich von der Pubertät an entsprechend ernähren. Außerdem ist auch hier ein vermehrtes Brustkrebsrisiko nicht auszuschließen.
Eine Heilpflanze, die vermutlich auf eine andere Weise wirkt, ist die Traubensilberkerze, die von der indianischen Medizin in der Geburtshilfe verwendet wurde. Ihr wird nachgesagt, dass sie die Temperaturregulierung des Körpers beeinflusst und auf Hitzewallungen sowie Schlafstörungen günstig wirken kann. Das Arzneimittel Klimadynon uno, mit Extrakten aus der Traubensilberkerze, wird speziell zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden hergestellt. Weil jedoch Arzneimittel auch Nebenwirkungen haben können, sollte jede längere Behandlung mit dem Arzt abgestimmt werden.
Gesunde Lebensführung mit Bewegung und gesunder Ernährung kann bei geringen Beschwerden Wunder wirken. Wer die Reaktionen des eigenen Körpers beobachtet, wird feststellen, dass er, besonders am Abend, auf Kaffee- und höheren Alkoholgenuss mit schlechtem Schlaf und Hitzewallungen reagiert. Das kann dann ganz einfach vermieden werden.
Die Wechseljahre gehören zum Leben dazu. Wie frau sie erlebt, kann sie zum großen Teil selbst beeinflussen. Um dennoch auftretende Beschwerden zu behandeln, bietet die Naturheilkunde Alternativen zur Hormontherapie.